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Heiligtum Unserer Lieben Frau von den Schmerzen in Obory

Im Jahre 1605 stifteten die ehemaligen Eigentümer des Dorfes, Anna i Łukasz Rudzowski, auf dem Grodzisko-Hügel eine Holzkirche, die den Karmeliten aus dem Bydgoszcz-Kloster zur Pflege übergeben wurde. 1612 brannte die Kirche ab, aber 6 Jahre später wurde auf dem gegenüberliegenden Hügel am Fuße von Grodzisko ein zweites Gotteshaus von den Karmeliten errichtet. Es wurde mehrmals umgebaut, die Backsteinstruktur der Kirche erinnert an deren ehemalige Holzstruktur nicht mehr. Gleich bei den Kirchengebäuden auf dem Hügel befindet sich ein Friedhof mit sehr interessanten Grabkapellen adliger Familien sowie mit zweistöckigen Katakomben aus dem 19. Jahrhundert.

Das Objekt der Verehrung ist die Statue Unserer Lieben Frau von den Schmerzen, die am Anfang des 17. Jahrhunderts von den Karmeliten hierher gebracht wurde. Sie stammt wahrscheinlich aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Ihr Autor ist zwar nicht bekannt, aber es war vermutlich ein pommerscher Künstler. Die aus Linde geschnitzte und mit Polychromie überzogene Skulptur ist klein – 64,5 m hoch und 42 cm breit. Sie stellt Unsere Lieben Frau von den Schmerzen dar, die sich über den Körper des gekreuzigten Christus neigt. Mit seiner rechten Hand stützt das Heilige Jungfrau den Kopf seines toten Sohnes, seine linke Hand ist aus der Hüfte von Christus. Die Hände von Jesus sind auf der linken Hand seiner Mutter gelegt. Schnell ist die Statue wegen zahlreicher Gnadengaben berühmt, die in den Klosterbüchern dokumentiert wurden.

Aus Angst vor Zerstörung wurde die Statue während des Zweiten Weltkriegs in einer Kiste vergraben, wo sie für 6 Jahre blieb. Die ständige Feuchtigkeit beschädigte aber die Polychromie und das Holz, daher musste die Statue nach dem Krieg restauriert werden. Am 10. Dezember 1972 kehrte die Obora-Pietà an ihren ehemaligen Platz in der Altarnische zurück, begrüßt von Tausenden von Menschen. Am 18. Juli 1976 wurde die Statue festlich gekrönt. Die päpstlichen Kronen wurden von dem Primas von Polen, Kardinal Stefan Wyszyński aufgesetzt. Dies trug zu dem Kult Unserer Lieben Frau von den Schmerzen deutlich bei.

Viele Pilger kommen aus verschiedensten Regionen von Polen hierher. Das hiesige Heiligtum ist eines der meistbesuchten in Polen.